23.01.2015
Der Technologie- und Industriegüterkonzern voestalpine erwirtschaftet in der Schienen- und Weichentechnologie annähernd 15 % des Gruppenumsatzes in diesem Segment. Beflügelt vom aktuell weltweiten Revival des Bahnsektors verzeichnet die für den Bereich Bahninfrastruktur verantwortliche Metal Engineering Division des voestalpine-Konzerns laufend internationale Großaufträge. Unterstützt von einer forcierten Internationalisierungsstrategie gehen Schienen- und Weichenlieferungen unter anderem nach Nordamerika, Saudi-Arabien, Indien und China. Weltweit wird derzeit verstärkt in den Ausbau der Bahninfrastruktur investiert. In den USA, die über ein Schienennetz von 250 000 km Länge verfügen und gemeinsam mit Kanada nach Europa das zweitgrößte Eisenbahnnetz der Welt unterhalten, herrscht geradezu ein Boom.
Die in ganz Nordamerika seit Jahren steigende Nachfrage im Schwerlast- (Güter-) und Nahverkehrsbereich führt in dieser Region zu einem permanent hohen Bedarf an Bahninfrastrukturprodukten. Neue US-Projekte, besonders im Schwerlast- und Hochgeschwindigkeitssektor, bieten somit auch in der Zukunft großes Potenzial. Als Weltmarktführer bei Bahnsystemen ist die voestalpine Metal Engineering Division hierfür bestens gerüstet. Sie erwirtschaftet 50 % ihres Divisionsumsatzes von über 2,8 Mrd. € im Bahnbereich und hält mit ihrer Tochtergesellschaft voestalpine Nortrak in den USA einen Marktanteil von rd. 45 % im Bereich Fahrwegskomponenten und Weichensysteme. Nordamerika ist für die voestalpine generell ein wichtiger Wachstumsmarkt, in dem der Konzern bereits jetzt mit 68 Standorten und 2 700 Mitarbeitern einen Umsatz von 1 Mrd. € erzielt. Bis 2020 soll dieser auf rd. 3 Mrd. € wachsen. Beitragen werden dazu nicht zuletzt vielversprechende Projekte im Bahnsektor. „Transit-Ausbauprojekte laufen unter anderem in San Francisco, Los Angeles und New York sowie in Kanada in Toronto. Für all diese Kunden ist die voestalpine wesentlicher Lieferant von Weichensystemen“, so Franz Kainersdorfer, Vorstandsmitglied der voestalpine AG und Chef der Metal Engineering Division.
Attraktive Aufträge konnte die voestalpine in letzter Zeit aber auch in Asien und Europa an Land ziehen. So liefert der Konzern ab Anfang 2015 21 000 t wärmebehandelte Premiumschienen sowie Weichen- und Signaltechnologie für die Metro in Riyadh (Saudi-Arabien). Dies bedeutet die Fortsetzung eines dynamischen Geschäfts mit der Region, nachdem in Vorprojekten bereits 100 000 t höchstqualitative Schienen geliefert wurden. Auch im Hochgeschwindigkeitssegment (bis 380 km/h) und im Schwerlast-Güterverkehr (bis zu 40 t Achslast) ist österreichisches Know-how weltweit gefragt – so etwa im Königreich Saudi-Arabien aktuell beim Ausbau der Strecke zwischen Mekka und Medina und der Nord-Süd-Magistrale. In China hält der voestalpine-Konzern über ein Joint Venture mit einem lokalen Partner im Hochgeschwindigkeitsbereich rd. 30 % Marktanteil bei Weichen. Bis 2020 will China sein Hochgeschwindigkeits-Netz um rd. 10 000 km erweitern. „Seit dem Aufbau des Unternehmens 2007 wurden seitens der voestalpine Aufträge für nahezu 1 000 Hochgeschwindigkeitsweichen gewonnen“, so Kainersdorfer. Aber auch in Indien gäbe es vom Volumen her große Aufträge: „voestalpine hat bereits über 65 000 t bzw. mehr als 1 000 km wärmebehandelte Hochleistungsschienen für nicht weniger als sechs indische Metrosysteme geliefert“, zeigt sich der Chef der Metal Engineering Division erfreut. Weitere Erneuerungen sowie Ausbauten sind in Frankreich, Italien, Polen, Spanien und der Türkei geplant. „Die Auftragslage ist für die nächsten 12 bis 24 Monate sehr gut. Wir nutzen den globalen Aufschwung in der Bahninfrastruktur und treiben im Sinne unserer Konzernstrategie die Internationalisierung mit unseren Hightechprodukten in diesem Bereich intensiv voran", so Kainersdorfer.
voestalpine AG, Linz