02.02.2015
Ulf Meinke schrieb am Freitag in der WAZ in einem Kommentar zu ThyssenKrupp: „Kaum ein Konzern in der Republik verändert sich ähnlich rasant wie ThyssenKrupp. Es ist auch ein Stück Strukturwandel vor der eigenen Haustür. Die Industrie an Rhein und Ruhr erfindet sich neu - dafür ist der Essener Traditionskonzern mit seinen weltweit 160 000 Beschäftigten das beste Beispiel. ThyssenKrupp sei kein Stahlkonzern mehr, hat Vorstandschef Hiesinger unlängst gesagt. Richtig ist: Schon heute trägt die Stahlsparte nur noch 30 % zum Konzernumsatz bei - Tendenz fallend.
Das heißt, ThyssenKrupp ist auch, aber längst nicht nur ein Stahlkonzern. Nicht ob, sondern wie und wie schnell sich ThyssenKrupp verändern muss, lautet die Frage. Einflussreiche Investoren glauben, Stahl sei von gestern und könne nicht Teil der Zukunft eines Hightechkonzerns sein. Doch viele Innovationen und Produkte von ThyssenKrupp haben direkt oder indirekt mit Stahl zu tun - Autobauteile, Industrieanlagen, Aufzüge oder U-Boote etwa. Während Gedankenspiele kursieren, ThyssenKrupp zu zerlegen, damit kurzfristig orientierte Aktionäre Kasse machen können, setzt Hiesinger darauf, den Konzern als Ganzes zu entwickeln. Für NRW und die Mitarbeiter von ThyssenKrupp wäre es gut, wenn er damit Erfolg hat.“
ots, Essen