Am Montag (28. August) meldete der Konzern eine Erhöhung des Auftragseingangs auf 242 Mio. €. Das seien rund 13 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Ingesamt betrage der Auftrags-Neueingang in den ersten neun Monaten des Berichtsjahres 2022/2023 rund 535 Mio. €. Das sei etwas weniger als in der Vergleichsperiode 2021/2022 (1.218 Mio. €), die insbesondere durch das bisher größte grüne Wasserstoffprojekt der Welt in Saudi-Arabien geprägt war.
Im dritten Quartal 2023 habe sich Nuceras Umsatz indes mit 187 Mio. € im Vergleich zur Vorjahresperiode (99 Mio. €) fast verdoppelt. Das Wachstum sei in erster Linie mit der Abwicklung von Großprojekten wie der GW-Anlage in Saudi-Arabien und einer 200-MW-Anlage des Mineralölkonzerns Shell im Hafen von Rotterdam zu erklären.
Für alkalische Wasserelektrolyseure im industriellen Maßstab könne man Aufträge im Wert von rund 28 Mio. € verbuchen. Die Nachfrage nach Fertigungskapazitäten sei weiterhin sehr hoch. Beispielhaft nennt Thyssenkrupp die Bestellung des schwedischen Stahlproduzenten H2 Green Steel. Für Europas erstes ‘grünes Stahlwerk’ in Nordschweden installiert Nucera eine Leistung von über 700 MW. Zudem habe H2 Green Steel weitere Kapazitäten im dreistelligen MW-Bereich für ein Projekt in Nordamerika reserviert.
Alkalische Elektrolyse wichtigster Wachstumstreiber
Für die ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2022/2023 beziffert das Dortmunder Unternehmen seinen Umsatz auf 493 Mio. € – ein Anstieg von rund 79 Mio. € gegenüber dem Vorjahreszeitraum- Während sich der Umsatz im Bereich Chlor-Alkali mit 254 Mio. (Vorjahresperiode: 250 Mio.) € stabil entwickle, habe er sich im Bereich alkalische Wasserelektrolyse auf 240 Mio. € annähernd verzehnfacht (Vorjahresperiode: 25 Mio. Euro). Damit habe man erstmals die Zielmarke von 100 Mio. € in einem Quartal überschritten.
Das Betriebsergebnis (Ergebnis vor Zinsen und Steuern, EBIT) betrage im dritten Quartal 7 Mio. € nach 4 Mio. € im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Insgesamt habe es sich in den ersten neun Monaten um 77 % auf 20 Mio. (Vorjahresperiode: 11 Mio.) Euro ebenfalls stark erhöht. Wichtigste Treiber des Ergebnisanstiegs seien der verbesserte Umsatz im Bereich alkalische Wasserelektrolyse und Verbesserungen beim Neugeschäft im Bereich Chlor-Alkali. Zudem seien neben dem Wegfall von Markenlizenzgebühren geringere Aufwendungen für die Verselbständigung von Thyssenkrupp Nucera zur Vorbereitung des Börsengangs angefallen.
Positive Aussichten
Der Technologieanbieter erzielte im dritten Quartal ein Ergebnis in Höhe von 6 Mio. (Vorjahresperiode: 3 Mio. Euro). In den ersten neun Monaten übertraf das Nettoergebnis mit 18 Mio. Euro den entsprechenden Vorjahresperiodenwert (7 Mio. Euro) um 154 %.
Das Ergebnis je Aktie errechnet sich in den ersten neun Monaten mit 0,18 Euro nach 0,07 Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Das Wachstumstempo wirkt sich auch auf die Zahl der Beschäftigten aus: Vom September vorigen Jahres bis zum Juni 2023 ist sie von 489 auf 628 Personen gestiegen.
Für das das laufende Geschäftsjahr 2022/2023 erwarte man ein weiterhin starkes Umsatzwachstum. Treiber hierfür sei insbesondere die Ausführung von Kundenaufträgen im Bestand.