In Folge ergibt sich daraus nun ein Schrottbonus zwischen 79 € und 213 € pro t recyceltem Kohlenstoff-Stahlschrott. Das heißt: So viel Geld bliebe der Gesellschaft aufgrund geringerer Klima- und Umweltschäden erspart. Die mittlere Referenz beträgt 146 € pro t.
Für austenitischen Edelstahl-Schrott ergibt sich ein noch deutlich höherer Wert: zwischen 230 € und 766 € lautet hier der Bonus-Korridor, da jede recycelte Tonne Stahl durchschnittlich 6,7 Tonnen CO₂ einspart. Zur besseren Vorstellung: 6,7 t sind die Menge, die bei der Verbrennung von ca. 2.800 l Benzin freigesetzt werden, womit ein Pkw eine Fahrtstrecke von 36.000 km zurücklegen kann.
Auf die gesamte europäische Stahlproduktion bezogen, errechnen die Experten für das Jahr 2021, dass durch den Einsatz von 87,9 Mio. t Schrott umgerechnet Umweltkosten zwischen 7,0 und 18,7 Mrd. € eingespart werden konnten.
Angesichts dieser eindrucksvollen Kostenersparnis belegt der Schrottbonus-Indikator die Notwendigkeit einer schrottbasierten Stahlproduktion.
Doch Schrott ist nicht gleich Schrott. Jedes Mal ist die Materialzusammensetzung anders, abhängig zum einen davon, welche Rezeptur ursprünglich bei der Stahlherstellung verwendet wurde – es gibt über 2.000 verschiedene – und, wie hoch der Verunreinigungsgrad mit anderen Metallen oder Materialkomponenten ist. Vor allem zu hohe Kupfer und Zinn-Anteile sind problematisch in der Schrottschmelze und beeinträchtigen die Qualität des zu produzierenden Stahls. Damit die Stahlproduzenten bestmöglich die für Ihre jeweiligen Rezepturen geeigneten Schrotte in möglichst gleichbleibender und homogener Qualität erhalten, versuchen Lieferanten wie die Remondis-Tochter TSR nun ihre Schrotte nochmals deutlich feinstufiger und sortenreiner zu klassifizieren und entsprechend der Rezepte der „Stahlkocher“ aufzubereiten und die Homogenität der Schrotte auch per Qualitätssiegel zu garantieren. Erstes Vorzeigeprodukt dieser Schrotte neuen Typs ist „TSR40“, eine neue Schrottsorte, die besonders für den Einsatz in Hochöfen geeignet ist.