Die Richard Neumayer GmbH hat sich als führendes Unternehmen in der Herstellung von Präzisionsschmiedeteilen am Markt angesiedelt und dabei eine gewichtige Rolle als Vorreiter für Klimaschutz übernommen. Dirk Neumayer ist geschäftsführender Gesellschafter in der fünften Generation des Familienunternehmens mit einer starken Ausrichtung auf Nachhaltigkeit und Innovation.
Die Nachhaltigkeitsvorgaben der Kunden haben sich in den letzten Jahren deutlich entwickelt. Früher hatten Klimaschutzvorhaben geringe Bedeutung bei der Vergabe von Projekten. Heute wollen Kunden umweltbewusste Geschäftspartner und suchen aktiv nach nachhaltigen Anwendungen. Die Richard Neumayer GmbH gibt ihren Kunden durch ihren reduzierten CO2-Fußabdruck einen Mehrwert bei der Durchführung ihrer eigenen Klimaschutzvorhaben. Dadurch verbessert Nachhaltigkeit auch elementar die Wettbewerbsfähigkeit.
Das Green Power Purchase Agreement (PPA)
Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität ist das Green Power Purchase Agreement (PPA), das die Richard Neumayer GmbH mit der SachsenEnergie AG unterzeichnet hat. Ein PPA ist ein langfristiger Stromabnahmevertrag zwischen einem Energieerzeuger, und einem Stromabnehmer. Es ist eine vertragliche Vereinbarung, durch die das Unternehmen sich verpflichtet, den Strom aus einer bestimmten Anlage nachzufragen. Das PPA ermöglichte in diesem Fall den Bau einer innovativen Solaranlage, die das Unternehmen mit grünem Strom versorgt. Im Juli waren Geschäftsführer Dirk Neumayer und der kaufmännische Leiter sowie projektverantwortliche Thorsten Zukschwerdt zusammen mit der SachsenEnergie AG am Standort und haben die moderne Anlage besucht, die März 2023 in Betrieb genommen wurde.
Klimaschutz und Wirtschaft
Das PPA hat für die Richard Neumayer GmbH eine doppelte Bedeutung. Zum einen erlaubt es dem Unternehmen bis zu 15% grüne Energie „selbst“ herzustellen, was von großer Bedeutung ist, da das Schmieden von Stahl als energieintensiver Prozess eine erhebliche Menge an Energie beansprucht. Zum anderen ist das PPA ein relevanter Schritt für das Unternehmen.
Dirk Neumayer erklärt: "Mit unserer Umstellung auf 100% Ökostrom im Januar 2021 wollten wir auch gleich ein PPA mit einbinden, da wir dadurch direkt den Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland aktiv fördern können und so wirksam zum Klimaschutz beitragen. Doch das war damals noch großes Neuland in Deutschland, entsprechend lang der Weg. Umso mehr freut es mich, dass wir es gemeinsam mit der SachsenEnergie AG geschafft haben, dieses PPA umzusetzen“.
Ein Weg zu mehr Unabhängigkeit
Das PPA ist auch ein entscheidender Meilenstein auf dem Weg zu mehr Unabhängigkeit. Das Unternehmen plan bis 2027 fünfzig Prozent seines Energiebedarfs selbst zu erzeugen.
„Natürlich haben wir bereits sämtliche eigene Flächen mit PV-Anlagen ausgestattet, was bei unserem energieintensiven Unternehmen lediglich die Grundlast deckt. Die Solaranlage, die durch das PPA ermöglicht wurde, trägt maßgeblich dazu bei, dieses Ziel zu erreichen. Diese neue 7MW Anlage reicht aus, um jetzt im Sommer unseren Stahl in der Mittagszeit auf über 1200°C zu erwärmen und zum Glühen zu bringen, um ihn dann mit bis zu 3150 Tonnen Presskraft umzuformen", erklärt der Geschäftsführer.
Grünstrom ist nicht gleich Grünstrom Es bestehen mehrere Gründe, warum es besser ist, Grünstrom aus einem PPA zu beziehen, anstatt Grünstrom über Zertifikate zu kaufen. Ein wichtiger Grund ist die Unterstützung erneuerbarer Energieprojekte. Durch den Abschluss eines PPA unterstützt das Unternehmen direkt den Ausbau und die Finanzierung von erneuerbaren Energieprojekten wie Solaranlagen oder Windparks. Dadurch treibt Neumayer aktiv zur Förderung der grünen Energieerzeugung in Deutschland voran und verbessert die nachhaltige Entwicklung im Land. Ein weiterer Vorteil ist Transparenz und Nachverfolgbarkeit. Ein PPA erlaubet es, den tatsächlichen Ursprung des gelieferten Stroms transparent zu machen und gewährleistet, dass der bezogene Strom aus dem spezifischen erneuerbaren Energieprojekt stammt. Bei Zertifikaten gibt es zwar auch die Möglichkeit, den Strom als grün zu kennzeichnen, jedoch ist die Nachverfolgung des tatsächlichen Ursprungs nicht immer eindeutig. Ein PPA ermöglicht den Abschluss langer Verträge zu fixen Preisen und gibt den Unternehmen langfristige Planungssicherheit bezüglich der Energiekosten.
Ein Wegbereiter für die Industrie Die Richard Neumayer GmbH zielt auf die Nachhaltigkeit über ihr Umwelt- und Energiemanagementsystem. Dabei betrifft dies nicht nur die Umstellung auf grüne Energie, sondern auch um Materialeffizienz und die Optimierung von Produktionsprozessen. Jedes Gramm Stahl, das nicht erhitzt werden muss, spart wertvolle Energie. Ein Beispiel für die Prozessoptimierung ist die innovative Wärmebehandlung, die die Nutzung von Schmiedewärme ermöglicht und den Verbrauch von Erdgas maßgeblich minimiert.
Ein Blick in die Zukunft Das Unternehmen hat große Ziele für die Zukunft. Bis 2039 soll bei Neumayer klimaneutral produziert werden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf innovativen Verfahren und Technologien, um den Verbrauch fossiler Energien weiter zu senken. Dazu hat sich das Unternehmen über die Science Baced Target Initiative (SBTI) verpflichtet und seine Ziele validieren lassen.
Die Erfolgsgeschichte der Richard Neumayer GmbH zeigt, dass nachhaltiges Handeln nicht nur der Umwelt zugutekommt, sondern auch wirtschaftlichen Erfolg und eine langfristige Zukunftssicherung erlaubt. Als Vorreiter in der verarbeitenden Industrie setzt das Unternehmen Maßstäbe für eine nachhaltige und verantwortungsvolle Geschäftstätigkeit. Es verdeutlicht, dass Klimaschutz und unternehmerische Erfolge zusammen gehen. Dirk Neumayer möchte damit Vorbild sein und andere Unternehmen inspirieren, den Weg der Nachhaltigkeit mit zu gehen.