24.03.2015
Der Gesamtversand der deutschen Stahlrecyclingwirtschaft ist im Jahr 2014 auf 27,1 Mio. t zurückgegangen und lag damit um 1,7 % unter dem Vorjahreswert, teilte Rainer Cosson, BDSV-Hauptgeschäftsführer, gestern mit. Dies lag im Wesentlichen an den Einbrüchen beim Export. Aber auch das Inlandsaufkommen war rückläufig, und zwar um 0,2 % auf 21,9 Mio. t. Abnehmer des Stahlschrotts sind Stahlproduzenten und Gießereien. In Deutschland gab es bei beiden Industrien 2014 Produktionszuwächse gegenüber dem Vorjahr. Während die deutsche Stahlproduktion in 2014 um 0,7 % auf 42,9 Mio. t angestiegen ist, kauften die deutschen Stahlwerke mit geschätzten 14,7 Mio. t aber 2,4 % weniger Schrott zu als im Vorjahr.
Ein Grund lag in einer Verschiebung zwischen den Produktionslinien Oxygenstahl und Elektrostahl. Während die Produktion von Oxygenstahl, bei der Schrott nur zu rd. 18 % eingesetzt wird, um 2,4 % zunahm, ging die Produktion von Elektrostahl (der auf Basis von Schrott zu praktisch 100 % hergestellt wird) um 2,9 % zurück.
Günstiger sah die Situation bei den Lieferungen an Gießereien aus. Die deutschen Gießereien produzierten 4,2 Mio. t Eisen-, Stahl- und Temperguss (+1,0 % gegenüber dem Vorjahr) und kauften nach ersten Schätzungen 3,4 Mio. t Schrott zu – 1,7 % mehr als im Vorjahr. In dieser Wirtschaftssparte ist der Stahlschrotteinsatz mit ca. 88 % zu beziffern. Die insgesamt geringeren Versandmengen im Jahr 2014 seien erneut mit einer fallenden Preistendenz verbunden gewesen, so Cosson. Insgesamt könne man mit dem vergangenen Jahr nicht zufrieden sein. Auch zu Beginn des Jahres 2015 seien die Preise tendenziell weiter nach unten gerichtet.
Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen e.V. (BDSV), Düsseldorf