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13.01.2015

ifo Institut, München

Nur moderate Erholung im Euroraum erwartet

Das Wirtschaftswachstum im Euroraum wird sich geringfügig beschleunigen, bleibt aber schwach. Es wird im ersten und zweiten Quartal 2015 jeweils 0,3 % betragen, nach 0,2 % im vierten Quartal 2014. Das sagen die drei Forschungsinstitute ifo, INSEE und ISTAT aus München, Paris und Rom voraus. Hinter den Durchschnittszahlen für 2015 stehen große Unterschiede: Für Deutschland und Spanien erwarten die Institute robustes Wachstum, für Frankreich ein gemäßigtes und für Italien eine schwache Entwicklung.


Die Expansion beruht vor allem auf binnenwirtschaftlichen Faktoren. Die Lage am Arbeitsmarkt wird sich langsam verbessern. Der private Verbrauch wird getragen von einer verhaltenen Dynamik der Löhne und Gehälter sowie einer sehr niedrigen Inflation, die sich aus dem starken Rückgang der Ölpreise ergibt und einen Anstieg der verfügbaren Einkommen zu Folge hat. Die Investitionen werden sich 2015 erholen, getrieben von besseren Finanzierungsbedingungen und einer zunehmenden Nachfrage aus dem In- und Ausland. Unter der Annahme, dass sich der Preis für ein Fass Rohöl bei 56 US-Dollar und der Wechselkurs des Euro zum US-Dollar bei 1,21 stabilisieren wird, dürfte die Inflationsrate im ersten Quartal bei 0,1 % und bei 0,2 im zweiten liegen.


Die Risiken für diese Prognose sind zahlreich. Zu einer positiveren Entwicklung könnte ein weiterer Rückgang des Ölpreises und des Euro-Dollar-Wechselkurses beitragen. Abwärtsrisiken gehen mit der Wahl in Griechenland und den damit verbundenen möglichen Folgen für die Stabilität des Euroraums einher.


ifo Institut, München