Beginnend ab März 2024 beliefert die Kokerei von ArcelorMittal Bremen am Standort Bottrop drei neue Kunden des Energiekonzerns Uniper mit Kokereigas. Die Unternehmen ZINQ, Trimet und Verallia erhalten dann das wasserstoffreiche Energiegas, das bei der Koksproduktion in Bottrop anfällt und können so eigene CO2-Emissionen reduzieren.
„Mit den Neukunden sichern wir für die kommenden Jahre die Nutzung des Kokereigases ab. Zudem wird damit das Fackeln von Gas weitgehend vermieden werden. Zum Bau der Anbindungen benötigen wir nun zügig die behördlichen Genehmigungen“, erklärt Dr. Thomas Degen, Standortleiter in Bottrop.
Bereits Anfang 2023 wurden die Verträge mit den neuen Kunden geschlossen. Die erforderlichen Anschlüsse an die bestehende Gaspipeline von Kokereigasnetz Ruhr (KGNR), einem Unternehmen des Energiekonzerns Uniper, befinden sich in Vorbereitung und die technischen Komponenten für die Anbindungen sind bereits bestellt.
Kokereigas zur Dekarbonisierung
Durch seinen hohen Wasserstoffanteil von 60 Prozent kommt Kokereigas eine besondere Bedeutung zu, weil so die Anlagentechnik bei den Kunden bereits für den Einsatz von grünem Wasserstoff vorbereitet werden kann („H2 readyness“). So leistet Kokereigas einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung von energieintensiven Industriebetrieben. Im Wesentlichen wird Erdgas dabei durch Kokereigas, das rund 25 Prozent weniger CO2 emittiert, als Energieträger verdrängt. Auch im Hinblick auf eine mögliche Gasmangellage wie im Jahr 2022 hat Kokereigas eine Bedeutung, da auf diese Weise die Abhängigkeit von Erdgas reduziert wird.
Die erforderlichen Genehmigungen sind in der behördlichen Prüfung, erste Materiallieferungen wie zum Beispiel Rohre sind bereits erfolgt, die ausführenden Bauunternehmen sind großenteils bereits beauftragt. Die Aufnahme der Bauaktivitäten soll im vierten Quartal 2023 erfolgen.