10.12.2015
Die weltweit agierende Unternehmensgruppe Hempel hat mit ihrer Tochterfirma Legierungsmetall GmbH & Co. KG, Oberhausen, Ende Oktober die Errichtung einer neuen Betriebsanlage gefeiert. In Anwesenheit von Oberbürgermeister Daniel Schranz sowie den Eigentümern von Hempel wurde das Ereignis gemeinsam mit ca. 120 geladenen Gästen der am Projekt beteiligten Unternehmen, Kunden, der Administration sowie Betriebsangehörigen festlich begangen. Der Firmenchef lobte in seiner Ansprache die gute Zusammenarbeit und die Termintreue der beteiligten Firmen unter der Leitung von Kremtz Maschinen+Anlagen, Meissen, und gab der Hoffnung Ausdruck, dass auch seitens der Stadtverwaltung alles getan wird, Oberhausen wieder zu wirtschaftlicher Blüte zu führen.
Der OB von Oberhausen würdigte in seiner Begrüßung die Initiative zur Schaffung neuer Arbeitsplätze in der traditionellen Industrieregion Oberhausen sowie die umweltfreundliche Technologie der neuen Anlage. Zwei 1300 m2 große Halle wurden von der Goldbeck GmbH, Bielefeld, errichtet. Während eine Halle zur Lagerung von Schrotten dient, wurde unter Leitung von Kremtz Maschinen+Anlagen in der zweiten Halle der Schmelz- und Vergießbetrieb installiert.
Herz der neuen Betriebsstätte ist eine Induktionsofenanlage der Russ-Elektroofen GmbH, Hemer, bestehend aus zwei Öfen mit je 4,5 t/h Schmelzleistung, die bei einer Leistungsaufnahme von 800 kW mit einer Low-frequenz , d.h. < 50 Hz arbeitet. In den Öfen können stückiger Buntmetallschrott sowie Späne und Granulat geschmolzen werden. Ein besonderes Energiemanagement der Dr. Tanneberger GmbH, Radebeul, sorgt neben der sparsamen Umrichtertechnik für äußerst geringe Energiekosten im Schmelzbetrieb. Erstmals wurde in einem Buntmetallschmelzbetrieb ein Industrie-EKG installiert. Wichtige Antriebe werden damit automatisch überwacht. Dadurch können ungeplante Ausfälle an Aggregaten mit langer Lieferzeit vermieden werden. Beide Öfen sind mit dem Restwandstärkemess- und Sicherheitssystem "Saveway" der Saveway GmbH & Co KG. aus Langewiesen ausgerüstet. Die Zuführung und Beschickung der Öfen erfolgt durch zwei Chargierrrinnen der Jöst GmbH + Co. KG, Dülmen. Die Spänedosierung wird durch eine speziell entwickelte, schwenkbare Dosierrinne für beide Öfen realisiert. Dadurch konnten die Investitionskosten erheblich reduziert werden. Die Beschickung der Dosieranlagen erfolgt über ein fahrbares, sehr robustes Hebekippgerät, Typ "Mucki", der Dieterle GmbH & Co KG, Dülmen.
Das Flüssigmetall wird aus den Öfen direkt auf einer verfahrbaren Masselgießmaschine der britischen Firma T-Masters, Tipton, Großbritannien, vergossen.
Besondere Erwähnung verdient die Tatsache, dass die im Prozess anfallende Abwärme sowohl zur Erwärmung der Raumluft als auch zur Fußbodenheizung der Lagerhalle für die Vorwärmung und Trocknung der Schrotte genutzt wird. Entsprechende Filterung der Abgase, installiert von der Nederman GmbH, Geldern, trägt den Forderungen des Umweltschutzes Rechnung.
Mit dieser neuen farbenfreudigen Anlage kann unter ausgezeichneten Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten aus Buntmetallschrott hochwertiges Ausgangsmaterial für Gießereien und das weiterverarbeitende Gewerbe hergestellt werden.
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