10.11.2015
„Mit 20 Jahren wollte ich so richtig durchstarten. Ausbildung und Karriere, Familie und Freunde, Freizeit und Sport – die typischen Themen eines jungen Erwachsenen prägten mein Leben.“ Doch dann kam völlig unerwartet die Diagnose: Rheuma. Bettina Wittmann startete dennoch durch – und das auf beeindruckende Art und Weise. Gemäß ihres persönlichen Mottos „Ich beherrsche die Krankheit, nicht die Krankheit mich“, gestaltet sich die Baden-Württembergerin ein ausgesprochen aktives Leben, treibt Sport und macht eine beachtliche berufliche Karriere. Für Ihren beispielhaften Weg, mit ihrer Erkrankung im Beruf umzugehen, erhält Bettina Wittmann den RheumaPreis 2015.
„Das, was ich im Leben bislang erreicht habe, ist durch die Erkrankung für mich noch viel mehr wert. Vieles wäre selbstverständlich, aber dank Rheuma erlebe ich Alltägliches oft als kleines Wunder.“ Heute ist Bettina Wittmann seit 17 Jahren ein fester Bestandteil der Dossmann GmbH in Walldürn und als Mitglied im Wirtschaftsausschuss, Betriebsrätin und Schwerbehindertenvertretung auch für die Belange ihrer Kollegen eine wichtige und vertrauenswürdige Anlaufstelle. Friedrich Dossmann, Geschäftsführer der Eisengießerei, schätzt vor allem ihren Einsatz und ihre Willensstärke: „Frau Wittmann engagiert sich über die Maßen für unser Unternehmen und ist eine große Bereicherung für uns. Ich bin wirklich froh, dass wir nun schon seit 1998 einen gemeinsamen Weg bei der Gestaltung der Firma gehen.“
Von ihrem Arbeitgeber erhält die junge Frau große Unterstützung, um arbeitsfähig zu bleiben. „Vor allem für ein mittelständiges Unternehmen ist es nicht immer leicht, Sonderwünsche zu erfüllen“ – sagt die Preisträgerin und fügt an, dass jeder Wunsch, den sie bislang vorgebracht hat, für sie – aber auch für alle anderen Angestellten der Dossmann GmbH – erfüllt wurde. So verfügen heute zum Beispiel alle Beschäftigten des Unternehmens über Arbeitsplätze, die den neuesten ergonomischen Standards entsprechen. Auch flexible Arbeitszeiten kommen allen Mitarbeitern zugute, Bettina Wittmann helfen sie jedoch besonders, denn sie ist damit in der Lage, sich ihre Arbeit frei einzuteilen und notwendige Arztbesuche bestmöglich in den Arbeitsalltag zu integrieren. Aber auch kleinere Anpassungen haben mitunter große Wirkung für die Rheumatikerin: eine teilbare Computer-Tastatur, ein neuer, leicht bedienbarer Wasserhahn im Waschraum, eine zweite Stechuhr, um lange Wege zu verkürzen oder ein neues Büro im Erdgeschoss erleichtern den Alltag von Bettina Wittmann. „All dieses Engagement und vor allem der Umstand, dass wir inzwischen drei Generationen an Rheumatikern in unserem Unternehmen beschäftigen, ist ein großes Lob für meinen Arbeitgeber wert“.
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