02.03.2015
Das große Ziel heißt Australien - speziell Adelaide, die Küstenstadt im Süden des Kontinents. Dort will Daniel Lohmeyer am 25. Oktober stehen - im Zielraum der „World Solar Challenge“, der Weltmeisterschaft für Sonnenmobile. Bis dahin ist aber noch ein weiter Weg für den Werkstudenten von ThyssenKrupp Steel Europe. Und einer, der mit viel Arbeit verbunden ist. Lohmeyer gehört nämlich zu dem Team, das ein neues Elektrofahrzeug für die Teilnahme an der Solarcar-Rallye entwickelt. Die Hochschule Bochum, bei der letzten Veranstaltung 2013 Vizeweltmeister in der Cruiser-Klasse, tüftelt bereits intensiv am Modell für dieses Jahr: Zum ersten Mal bauen die Studierenden mit dem „ThyssenKrupp SunRiser“ einen Sportwagen, für den auf der mehr als 3 000 km langen Strecke quer durch Australien die Sonne aufgehen soll.
Zur Realisierung dieses wegweisenden Projekts haben die Hochschule Bochum und ThyssenKrupp Steel Europe eine umfangreiche Forschungskooperation vereinbart. Dabei ist beim neuen Solarwagen die Multimaterialität ein wichtiger Faktor, der es von allen anderen bisherigen Prototypen unterscheidet. So unterstützt die Forschungs- und Entwicklungsabteilung des Stahlherstellers in Duisburg den Fahrzeugbau mit Know-how und innovativen Leichtbaulösungen. Im Inneren des Sonnenflitzers werden beispielweise hochfester Stahl für den Überrollbügel sowie Magnesium für Mitteltunnel und Armaturenträger verwendet. Bevor Ende April das finale Design des Elektrofahrzeugs öffentlich vorgestellt wird, steht derzeit die Arbeit an diversen Karosserieteilen im Mittelpunkt. Mit im Team ist mit Werkstudent Daniel Lohmeyer ein junger Mann, der schon über Erfahrung über Werkstoffe und deren Verarbeitbarkeit verfügt.
Für Lohmeyer ist das Projekt eine einmalige Chance. „Hier lerne ich den Aufgabenbereich eines Ingenieurs kennen und arbeite auch mal mit Leuten aus anderen Fachbereichen zusammen an einem Problem“, berichtet der Maschinenbau-Student. „In den Teilprojekten ist man eigenverantwortlich und hat große Freiheiten bei der Umsetzung.“ Lohmeyer gehört zu den Mechanikern und ist für die Konstruktion des Dachs zuständig. Mit Hochdruck arbeiten die Studierenden an der Realisierung des Projekts, bei dem der aktuelle Meilenstein das Anbringen des Überrollbügels aus hochfestem Stahl ist. Da kann auch schon mal ein 14-h-Tag herauskommen und der 25-jährige Bochumer weiß, dass er viel Zeit opfern muss: „Je nachdem wie es läuft, kann es vor den ersten Testfahrten noch mehr werden.“ Lohmeyer, der seine Ausbildung zum Verfahrensmechaniker bei der früheren ThyssenKrupp Nirosta als Bundesbester 2013 abschloss, hofft aber, dass er mit einem Aufenthalt in „Down Under“ für seine vielen Mühen entschädigt wird. „Es werden schon mehrere Wochen in Australien sein“, hofft der Maschinenbaustudent an der Hochschule Bochum, der Projektarbeit und Studium unter einen Hut bringen muss. Ob er denn auch mal hinter dem Lenkrad des „ThyssenKrupp Sun Riser“ sitzen möchte? „Das würde ich gern machen“, betont Lohmeyer. „Ich habe aber keinen Führerschein.“
ThyssenKrupp Steel Europe AG, Duisburg