Energieeffizienz treibt Digitalisierungsprojekte in der Industrie voran

In den letzten drei Jahren haben fast 60 Prozent der Firmen im Verarbeitenden Gewerbe Digitalisierungsprojekte umgesetzt, wobei der Aspekt der möglichen Energieeinsparungen im Vergleich zu 2020 deutlich öfter als Beweggrund angeführt wurde. Jedoch konfrontiert dieser Prozess die Unternehmen auch mit verschiedenen Herausforderungen. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter 1500 Unternehmen, durchgeführt vom ZEW Mannheim im Auftrag einer Studie für das BMWK.

Im Rahmen der Studie wurden Unternehmen, die in den vergangenen drei Jahren Digitalisierungsprojekte realisiert haben, nach den Hauptmotiven für diese Initiativen befragt. Abgesehen von Energieeinsparungen wurden von den Unternehmen auch andere Gründe hervorgehoben, wie zum Beispiel die Implementierung von Homeoffice-Möglichkeiten oder die Erfüllung spezifischer Kunden- oder Auftraggeberanforderungen.

Bei der letzten Umfrage im Jahr 2020 im Verarbeitenden Gewerbe rangierten Energieeinsparungen mit 30 Prozent am unteren Ende der sieben erfragten Gründe – sie waren somit der am wenigsten genannte Beweggrund. In der aktuellen Erhebung haben Energieeinsparungen jedoch sowohl in der Anzahl der Nennungen (um zwölf Prozentpunkte gestiegen) als auch in ihrer relativen Bedeutung im Vergleich zu anderen Faktoren deutlich an Stellenwert gewonnen. Aktuell belegen Energieeinsparungen den vierten Platz unter den sieben erfragten Gründen für die Durchführung von Digitalisierungsmaßnahmen.

Viele Unternehmen konfrontieren sich mit einer Vielzahl von Hindernissen. Die größten Herausforderungen liegen vor allem in Lieferschwierigkeiten oder dem Mangel an notwendigen Materialien und Produkten – sowohl digital als auch nicht-digital – sowie in der Knappheit von qualifiziertem Personal für die Installation und Implementierung. Zusätzlich sieht sich rund ein Viertel der Unternehmen mit dem Fehlen von internem Know-how über passende digitale Technologien konfrontiert oder stellt fest, dass es keine adäquaten digitalen Technologien gibt, die ihren spezifischen Anforderungen entsprechen.