Die konventionelle Herstellung von Stahl ist sehr CO2-intensiv. Wie Habeck bei der Förderverleihung betonte, ist die deutsche Stahlindustrie allein für rund 6 % der Gesamtemissionen in Deutschland verantwortlich. Mit Blick auf die Emissionen des Industriesektors sind es sogar knapp 30 %. Ein hervorragender Hebel zur Dekarbonisierung also. Und hier kommt grüner Wasserstoff ins Spiel.
Direktreduktion mit Koks-Kohle
In der kohlebasierten Hochofenroute wird Eisenerz oder -oxid Sauerstoff entzogen. So gewinnt man Roheisen, den wichtigsten Ausgangsstoff der Stahlproduktion. Für den Sauerstoffentzug, die Reduktion, benötigen Stahlproduzenten Koks-Kohle. Diese liefert nicht nur die Wärmeenergie zur Verflüssigung des Eisens, sondern stellt auch Kohlenmonoxid bereit, das als Reduktionsmittel für das Eisenoxid dient:
Fe2O3 + 3CO --> 3CO2 + 2Fe
Neben flüssigem Roheisen verlassen also auch große Mengen CO2 den Hochofen. Als Faustregel gilt: Pro Tonne Stahl werden 1,5 Tonnen CO2 emittiert. Die Erzeugung des Roheisens ist dabei für rund 85 % der Emissionen des gesamten Prozesses der Stahlherstellung verantwortlich.