Im südsteirischen Gabersdorf wurde die nach eigenen Angaben erste öffentliche Produktionsanlage für grünen Wasserstoff in Österreich eröffnet. Sie soll u.a. die lokale Industrie versorgen, darunter die Sandvik-Tochter Wolfram Bergau und Hütten AG. Hersteller des PEM-Elektrolyseurs im Zentrum der Anlage ist H-Tec Systems aus Augsburg.
Das Modellprojekt “Renewable Gasfield” des lokalen Energieversorgers Energie Steiermark ist auf einem 10.000 m² großen Areal entstanden. Investitionsvolumen: 10,5 Mio. €. Die Anlage besteht aus einer PV-Großanlage mit 6.000 m² Kollektorfläche, einem PEM-Elektrolyseur des deutschen Herstellers H-Tec Systems, einer Trailer-Abfüllanlage und einer Methanisierungs-Einheit.
Im Vollausbau soll die laut Energie Steiermark erste “außerbetriebliche” Anlage für grünen Wasserstoff in Österreich jährlich bis zu 300 t grünen erzeugen. Ein durchschnittliches Wasserstoff-Auto könnte damit eine Strecke von mehr als 40 Mio. km zurücklegen.
Wasserstoff für lokale Metallurgie
Erster Großkunde der Anlage ist das Industrieunternehmen Wolfram Bergbau und Hütten AG, eine Tochter des international agierenden Sandvik-Konzerns. Der Betrieb in St. Martin produziert Wolfram-Pulver. Er werde jährlich rund 70 t des grünen Wasserstoffs für seine Prozesse übernehmen.
Mag. Gernot Wörther, stellvertretender Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds betonte anlässlich der Eröffnung:
„Österreich will bis 2040 klimaneutral sein. Das bedeutet, dass wir unser Energiesystem sehr rasch umbauen müssen – und erneuerbare Gase, erzeugt und genutzt in der Region, werden in dieser neuen Energiewelt eine wichtige Rolle spielen. Renewable Gasfield, vom Klima- und Energiefonds mit 2,9 Mio. € gefördert, ist ein Pionier-Projekt, auf das wir sehr stolz sind.
Es verdankt seinen Erfolg, den wir heute hier mit der Eröffnung feiern, dem engagierten Team rund um die Energie Steiermark. Nun gilt es, die Ergebnisse sehr rasch in die breite Anwendung zu bringen. Klar ist, dass innovative Klimaschutz-Technologien ganz schnell in Österreich und international Wirkung erzielen müssen.“