Die ehemalige Aluminiumschlackendeponie in der Wiener Neustadt wird von der Bundesaltlastensanierungsgesellschaft (BALSA) geräumt und gesäubert. Dabei werden nicht nur Grundwasser und Umwelt geschützt, sondern auch Aluminium als wertvoller Rohstoff aus der Deponie extrahiert und wiederverwertet. Dies geschieht mit Hilfe von innovativen Verfahren, die eine effiziente und nachhaltige Nutzung der Ressourcen ermöglichen.
Auf dem Berliner Recyclingkongress stellten die Projektverantwortlichen ihre Ergebnisse vor. Auf der ehemaligen Mülldeponie im Westen von Wiener Neustadt wurden von 1974 bis 1991 Tonnen von Abfällen entsorgt. Diese verursachten erhebliche Schäden und bedrohten die Mitterndorfer Senke, eine der größten Grundwasserressourcen Europas. Nach gründlichen Vorarbeiten wurde das Gesamtvolumen der Deponie mit einem 3-D-Modell ermittelt. Etwa 1 Million Tonnen Abfall befinden sich in der Altlast, davon mehr als die Hälfte gefährlicher Industriemüll. „Die Abfälle erstrecken sich dabei auf 44.000 Quadratmeter Fläche, also etwa zehn Fußballfelder“, sagte Projektleiter Johannes Czeczil in Berlin.
Von Beginn an arbeitete BALSA eng mit der Montanuniversität Leoben, allen voran mit Univ.-Prof. Helmut Antrekowitsch vom Lehrstuhl für Nichteisenmetallurgie und seinem Team zusammen. In der Deponie sind 680.000 Tonnen Aluminiumkrätze-Rückstände gelagert. „Mithilfe der Wirbelstromtechnik können insgesamt rund 60.000 bis 70.000 Tonnen Aluminiumgranulat aus der Deponie gewonnen werden. Durch den weiteren Einsatz in Aluminiumschmelzbetrieben können schließlich 35.000 Tonnen Aluminium in den Wirtschaftskreislauf rückgeführt werden. So entstehen zum Beispiel neue Motoren für die Automobilindustrie“, erklärt Antrekowitsch. Die Umweltbilanz der Sanierung kann sich sehen lassen: Insgesamt werden rund 700.000 Tonnen CO2 eingespart.