Wie entstehen Erzvorkommen? Wie entwickeln sie sich und wie lassen sie sich am besten – und vor allem nachhaltig – erschließen? Diese und weitere Fragen rund um die „Dynamik der Erzmetallanreicherung“ stehen im Zentrum des gleichnamigen DFG-Schwerpunktprogramms 2238 DOME. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) wird nach erfolgreicher Evaluation das seit 2020 laufende Programm nun für weitere drei Jahre mit rund 6,7 Millionen Euro fördern. 26 neue einzelne Forschungsvorhaben starten noch im Sommer 2023, vor allem zur Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern, die an Universitäten und Forschungsinstituten in 16 deutschen Städten tätig sein werden. Koordiniert wird das Schwerpunktprogramm weiterhin von dem Mineralogen Prof. Dr. Max Wilke vom Institut für Geowissenschaften der Universität Potsdam.
Erzvorkommen und kritische Metalle
Seit jeher sind Erzlagerstätten die Basis technischer Errungenschaften und immer wieder wird ihre Verfügbarkeit zum Problem. Momentan besteht eine akutes Angebot-Nachfrage-Problem vor allem für sogenannte „kritische“ Metalle, die für Spitzentechnologien zur Bekämpfung des globalen CO2-Ausstoßes unerlässlich sind. Um dieser Situation Abhilfe zu schaffen, müssen neue Erzlagerstätten gefunden und erschlossen werden. DOME soll dabei helfen, das Verständnis erzbildender Prozesse und der Eigenschaften von Erzvorkommen sowie dazugehörige Modelle zu verbessern. So lassen sich Explorationsstrategien entwickeln und verfeinern, aber auch Recycling- und Aufbereitungsprozesse weiterentwickeln.
„Das Schwerpunktprogramm führt Forschende aus verschiedenen Bereichen zusammen, die gemeinsam an der Entschlüsselung der komplexen Prozesse der Erzbildung mitwirken und multidisziplinäre Beiträge in Form von fortschrittlichen experimentellen, analytischen oder numerischen Methoden einbringen. “, erklärt Prof. Dr. Max Wilke.
„Dazu gehören neue Methoden in der Feldforschung, verbesserte Laborexperimente und Computersimulationen von der atomaren bis zur regionalen Skala“, ergänzt Dr. Maximilian Korges, der das Koordinationsbüro des Programms in Potsdam führt. Es sollen neue Einblicke in die Komplexität der Erzbildung und ein besseres Verständnis der Bildungsprozesse gewonnen werden.