Die EU-Kommission hat die Förderung des Dekarbonisierungsprojekts „tkH2Steel“ in Höhe von rund 2 Mrd. € genehmigt. Thyssenkrupp will Wasserstofftechnologie in bereits bestehende Anlagen integrieren. Die Inbetriebnahme der neuen Anlagenkombination soll Ende 2026 stattfinden.
Das Konzept zeichnet sich vor allem durch sein hohes Tempo aus. So werde schnell viel CO2 eingespart. Außerdem trage „tkH2Steel“ zur europäischen Wasserstoffwirtschaft bei und begünstige so Investitionen in den raschen Aufbau einer grenzübergreifenden Wasserstoffinfrastruktur. Laut Thyssenkrupp liegen die Eigeninvestitionen des Konzerns bei knapp 1 Mrd. €.
Thyssenkrupp´s Reaktionen
Bernhard Osburg, Vorstandsvorsitzender der Thyssenkrupp Steel Europe AG: „Unser Projekt ist ein wichtiger Beitrag zum Erreichen der Klimaziele in Deutschland und Europa und sichert zukunftsfähige Industriearbeitsplätze, auch in angrenzenden Branchen. Damit können wir auch international demonstrieren, dass Fortschritt, Wohlstand und Klimaschutz keine Widersprüche sind.
Wir danken der Bundesregierung und der Landesregierung Nordrhein-Westfalen für die anhaltende und entschlossene Unterstützung bei der grünen Transformation unserer Stahlproduktion und das Vertrauen in unser Konzept. Wir setzten jetzt auf eine zeitnahe formale Gewährung durch die Bundesregierung.“
Thyssenkrupp treibt mit 'tkH2Steel' die Dekarbonisierung der Stahlindustrie voran
Laut Thyssenkrupp ist der Kern des Konzeptes „tkH2Steel“ die Integration einer technologisch neuen Anlagenkombination in das nach eigenen Angaben größte europäische Hüttenwerk. Die Direktreduktions-Anlage ist 100 % wasserstofffähig und verfügt über eine Produktionskapazität von 2,5 Mio.t direkt reduziertem Eisen (DRI) pro Jahr. Sie sei in dieser technologischen Konzeption die erste Anlagenkombination ihrer Art weltweit. Sie fördere die Dekarbonisierung der Wertschöpfungskette Stahl und sichere unter anderem die Herstellung von Spezialwerkstoffen für die Energie- und Mobilitätswende.
So werde der Klimaschutz in Europa gefördert: Die jährliche Einsparung werde bei bis zu 3,5 Mio. t CO2 liegen. Die Inbetriebnahme soll ab Ende 2026 erfolgen. Thyssenkrupp will 2029 die Anlage planmäßig mit rund 143.000 t Wasserstoff pro Jahr betreiben. Das entspricht der Füllmenge des Gasometers Oberhausen, alle zwei Stunden, 365 Tage im Jahr.
Nach der Gewährung des vorgezogenen Maßnahmenbeginns hatte Thyssenkrupp Steel die SMS Group aus Düsseldorf Ende Februar mit dem Engineering, der Lieferung und dem Bau der DRI-Anlage sowie der beiden Einschmelzer und der zugehörigen Nebenaggregate am Standort Duisburg beauftragt. Die Detailplanung sowie die bauvorbereitenden Maßnahmen seien entsprechend fortgeschritten.
Quelle: Thyssenkrupp/2023