Bei der Entwicklung eines ultraleichten Getriebedeckels für den elektrischen Antriebsstrang eines Pkws realisierte FRECH eine neue Methodik. Mithilfe eines verbesserten Vacural®-Druckgussverfahren konnte die Qualität des Gusses erhöht und eine zusätzliche Gewichtsreduktion von 34 Prozent erreicht werden.
Qualitätsverbesserung und Gewichtsreduzierung durch innovative Druckgusslösungen
“Es freut mich zu hören, dass FRECH den „IMA-Award of Excellence for Processes“ erhalten hat. Diese Auszeichnung ist ein bedeutender Erfolg und unterstreicht die Innovationskraft und Expertise des Unternehmens im Bereich Druckgusslösungen, besonders im Kontext der Elektromobilität. Die Zusammenarbeit im Projektkonsortium zeigt, wie wichtig Partnerschaften für die Entwicklung fortschrittlicher Technologien sind”, so Dr. Thomas Franco, Chief Technology Officer der Oskar Frech GmbH + Co. KG. Das Projektkonsortium entwickelte eine Konstruktionsmethodik für ultraleichte Getriebeabdeckungen des elektrischen Antriebsstrangs für Personenkraftwägen.
Diese bietet ein zusätzliches Leichtbaupotenzial von 15 bis 35 Prozent bei tragenden Anwendungen wie Gehäusen und Abdeckungen durch den Einsatz von Magnesium. „Durch die Substitution von Aluminium durch Magnesium konnte zunächst eine Gewichtseinsparung des Getriebedeckels um 25 Prozent gegenüber einem Referenzbauteil erzielt werden. Darauf aufbauend wurde mit dem Einsatz eines konstruktiv verbesserten Vacural®-Druckgießverfahrens von FRECH eine weitere Gewichtsreduzierung um 34 Prozent erreicht. Nebst Verbesserung der Gussqualität wurde in Summe das Gewicht des Getriebedeckels halbiert“, detailliert Dr. Franco und verweist auf die Chancen. Elektrifizierte Antriebskonzepte, bestehend aus komplexen Gussgehäusen mit integriertem Getriebe und Motor sowie einer Vielzahl an Anbauteilen, bieten der Gießereiindustrie neue Anwendungsfelder.
„Das Vacural®-Druckgießverfahren hat sich als ideal zur Herstellung komplexer Leichtbauteile bei der Entwicklung von Leichtbaustrukturen im Rahmen der Elektromobilität erwiesen. Bei hoher Gussqualität wird durch die Gewichtsreduzierung des Endprodukts sowohl eine deutliche Materialeinsparung als auch eine Verringerung des CO2-Ausstoßes erreicht“, sagt Dr. Franco.
Weitere Informationen zum ‘IMA-Award of Excellence’:
Der ‘IMA-Award of Excellence‘ wird jährlich von der International Magnesium Association (IMA) vergeben. Mit diesem werden Unternehmen, innovative Produkte und Fertigungstechnologien für die verschiedenen Verwendungsmöglichkeiten von Magnesium ausgezeichnet. Der IMA-Award wird in sechs Kategorien verliehen: Automobilgussprodukte, kommerzielle Gussprodukte, Verfahren, Schmiedeprodukte, Umweltverantwortung und zukünftige Technologien im Bereich Magnesium. Das Projektkonsortium erhielt die Auszeichnung in der Kategorie Verfahren.
Weitere Informationen: https://www.intlmag.org/page/showcase2024-process
Mehr über das ‚InDrutec-E‘ Projekt:
Ziel des Projekts ‚InDrutec-E‘ (Innovationsführerschaft bei Druckgusstechnologien für die Elektromobilität) ist es, die Technologieführerschaft im Bereich Druckguss von Leichtmetalllegierungen durch innovative Entwicklungen auch für den Bereich Elektromobilität zu übernehmen und weiter auszubauen. Dafür werden neue, für die geänderten Anforderungsprofile des elektrischen Antriebsstrangs optimierte, Werkstoff- und Herstellprozessinnovationen entwickelt, welche geringeres Bauteilgewicht bei niedrigeren Kosten, niedrigerem CO2-Ausstoß und verbesserter Bauteilqualität ermöglichen sollen. Für den kosteneffizienten und CO2-reduzierenden Leichtbau bieten sich im Bereich der Druckgussbauteile mehrere innovative Technologierouten an, welche das Potenzial besitzen, in einzelnen Bauteilbereichen von Elektrofahrzeugen das Gewicht um 15 % bis 35 % zu reduzieren. Als Partner im Projekt arbeiten die Unternehmen Robert Bosch GmbH, Oskar Frech GmbH + Co. KG und die Gühring KG gemeinsam mit der Hochschule Aalen und dem DLR-Institut für Fahrzeugkonzepte (Projektleitung) an o.g. technologischen Entwicklungen. Sie werden dabei durch die assoziierten Partner Andreas Stihl AG & Co. KG und EJOT GmbH & Co. KG unterstützt.