Die Tebis Consulting aus Göppingen führte eine Umfrage unter 130 Geschäftsführern von Unternehmen aus dem Werkzeug-, Modell- und Formenbau durch. Dabei wurden Daten zu verschiedenen Themen wie der Preisentwicklung, New Work und der CO2-Neutralität erhoben.
Die Werkzeug-, Modell- und Formenbau-Branche steht vor vielen Schwierigkeiten, die sich in den vergangenen Jahren aufgebaut haben. Das geht auch aus der aktuellen Studie von Tebis Consulting zur Marktsituation hervor: Eine spürbare Erholung ist nicht absehbar. Die Branche muss mit steigenden Kosten für Material und Energie zurechtkommen, die nur teilweise an die Kunden weitergereicht werden können. Das führt zu einem enormen Druck von verschiedenen Seiten, der anhält.
Die Umfrage wunde unter Geschäftsführern von klein- und mittelständischen Unternehmen (KMU) durchgeführt: Nur 13 Prozent haben mehr als 100 Angestellte, während fast 65 Prozent zwischen 1 und 40 Mitarbeiter beschäftigen. Die Geschäftsführer beantworteten 24 Fragen zu ihrer aktuellen Lage. Mehr als 60 Prozent der befragten Firmen schätzen die aktuelle Marktlage als gut bis sehr gut ein. „Hier haben wir eine Verbesserung im Vergleich zu den Vorjahren – das stimmt natürlich optimistisch“, so Tebis-Consulting-Leiter Jens Lüdtke.
2021 lag der Wert noch bei 30 Prozent. 60 Prozent konnten zwar ihre Preise erhöhen, konnten damit aber die gestiegenen Kosten nicht vollständig decken. Das hat negative Auswirkungen auf die Rentabilität der meisten Unternehmen, die stagniert oder sogar gesunken ist. „Der Fachkräftemangel ist ein großes Thema für die Branche, das uns sicher noch über längere Zeit begleiten wird“, so Lüdtke.
Neue Arbeitsmodelle stehen derzeit im Fokus vieler Debatten. Die meisten Unternehmen zeigen jedoch kein Interesse an der Vier-Tage-Woche, nur 14 Prozent beschäftigen sich mit dieser Option. Homeoffice hingegen ist für viele zur Normalität geworden: 70 Prozent der Befragten bieten dies ihren Mitarbeitern zumindest teilweise an, wenn es die Tätigkeit zulässt. Um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu fördern, setzen die meisten Unternehmen auch auf konkrete Maßnahmen, wie zum Beispiel Coaching oder Weiterbildung.
Eine Umfrage ergab, dass 66 Prozent von ihnen noch keine Schritte unternommen haben, um klimaneutral zu werden. „Hier besteht Handlungsbedarf“, erklärt Lüdtke. Zudem stellte sich heraus, dass 20 Prozent der Firmen von ihren Kunden nach CO2-Zertifikaten gefragt werden – und dieser Anteil nimmt zu. „Sicher ist: Um das Thema kommt in absehbarer Zeit niemand mehr herum“, sagt Lüdtke und ergänzt: „Offen ist allerdings, ob diese Zertifizierungen in Zukunft mehr als nur ein Stück Bürokratie sein werden, nämlich ein echter Wettbewerbsvorteil gegenüber nicht-regionalen Mitbewerbern.“ Denkbar sei das auf jeden Fall. Insgesamt ist festzuhalten: Auch wenn die Herausforderungen immer noch groß sind, ist ein Trend zu Erholung erkennbar.