Ein neues Projekt zielt darauf ab, das Aluminium-Recycling in Deutschland in den nächsten drei Jahren durch die Kooperation von Wissenschaft und Industrie zu optimieren. Mit Hilfe der laserinduzierten Plasma-Spektroskopie (LIPS) soll eine effiziente Ressourcennutzung ermöglicht und ein nachhaltiges Kreislaufsystem für das Recycling von Aluminium-Neuschrotten geschaffen werden.
Das Projekt KANAL (Kreislaufsystem für funktionales Aluminium-Neuschrottrecycling aus der Automobilproduktion mittels LIPS) ist eine Kooperation von sechs Partnern aus Forschung und Industrie, die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit 1,8 Mio. Euro gefördert wird. Ziel des Projekts ist es, Aluminiumschrotte effizient und umweltfreundlich zu verwerten und so den Einsatz von Sekundäraluminium in der Produktion zu steigern.
Bei Lang Recycling in Gaggenau entsteht eine innovative Demonstrationsanlage, die das Upcycling von Aluminium-Neuschrotten ermöglicht. Mit Hilfe von LIPS werden die Schrotte nach ihren Legierungselementen, insbesondere Magnesium und Silizium, analysiert und sortiert. So können die verschiedenen Legierungen gezielt voneinander getrennt werden. „Noch in den 1990er-Jahren wurden Aluminium-Legierungen mit verschiedenen Legierungsmetallen wie Kupfer, Magnesium oder Silizium als nicht erkennbar und damit als nicht hochwertig recyclebar angesehen. Dank der Entwicklung der spektroskopischen Analytik stehen wir heute an der Schwelle der wirtschaftlichen Industrialisierung eines solchen Trennansatzes“, freut sich der technische Betriebsleiter Andreas Hatz von Lang Recycling.
Die Analysetechnik LIPS ermöglicht es Lang Recycling, Aluminiumschrotte mit Laserimpulsen schnell und präzise zu analysieren und nach Legierungen zu sortieren. Das so erhaltene legierungsreine Aluminium kann wieder in den Kreislauf eingebracht und für die Primärproduktion verwendet werden. „Unser Gemeinschaftsprojekt hat zum Ziel, die sortierten Aluminiumschrotte wieder in der Primärproduktion einzusetzen. Das bedeutet ca. 95 Prozent Energieeinsparung im Vergleich zur Neugewinnung. Zusätzlich wird der Bedarf von Bauxit, einem wichtigen Erz, das zur Aluminium-Neuerstellung benötigt wird, drastisch verringert“, so Maximilian Lang, Mitglied der Geschäftsleitung bei Lang Recycling. Ein erstes Ziel des Projektes ist es, Aluminium mit Magnesium bzw. Magnesium und Silicium Legierungen (5xxx/6xxx Legierung) zuverlässig zu sortieren. Es soll ein Durchsatz von fünf Tonnen pro Stunde in hoher Qualität erreicht werden, um auch die Wirtschaftlichkeit der Sortierung zu gewährleisten. In einem zweiten Schritt wird die Sortierung auf weitere Aluminium-Legierungen ausgeweitet.